Es gibt inzwischen viele Internetseiten, die das Ziel haben, Flugpaten und
Tierschützer im Ausland zusammenzubringen. Dort finden sich auch Links zu vielen
deutschen Tierschutzvereinen, die mit Partnern in Süd- und Osteuropa zusammenarbeiten
und immer wieder dringend Hilfe benötigen, wenn für einen ihrer Schützlinge dort ein
Interessent in Deutschland gefunden wurde.
Die Flugpaten beim Check-in
Auf den Internetseiten kann man in der Regel genau nachlesen, was auf einen Flugpaten
zukommt. Trotzdem sind auch Anfragen per Telefon möglich und werden von seriösen
Tierschützern nicht als Belästigung empfunden. Im Gegenteil - wer sich ausführlich
informieren lässt, ist meist auch ein zuverlässigerer Helfer.
Urlauber sollten vor Antritt ihrer Reise einen Termin mit dem Tierschutzverein ihrer
Wahl verabreden. Das ist für alle Beteiligten einfacher: Die Tierschützer können
sorgfältiger planen, der passende Vierbeiner ausgewählt, vorbereitet und die neuen
Besitzer informiert werden. Schließlich muss noch ein Platz im Flieger gebucht und
die Abholung organisiert werden.
Dirk R. entschied sich für den Verein "Körbchen gesucht". Die Tierschützer wohnen in
seiner Nähe und die Homepage hatte ihm gut gefallen.
Wer sich erst im Urlaub spontan entscheidet, einem Tier zu helfen, sollte sich unbedingt
an einen seriösen Verein vor Ort wenden. Dort sitzen Hunde und Katzen, auf die in
Deutschland schon ein Interessent oder ein Verein wartet, die eine gültige Impfung
haben und tierärztlich überprüft wurden.
Wer ein Tier einfach von der Straße aufliest, sollte seinen Schützling einem Verein
übergeben, aber nicht mitnehmen. Sollte das Tier nämlich wegen fehlender Impfungen
und Papiere nicht durch den Zoll in Deutschland kommen, warten auf den Reisenden
hohe Kosten und auf das Tier eine monatelange Quarantäne.
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Die Aufgaben des Flugpaten |
Ein Flugpate stellt sein Ticket zur Verfügung, auf das dann ein oder mehrere Tiere
angemeldet werden. Das übernehmen die Tierschützer, sobald sie Namen und Flugnummer
des Paten haben. Sie wissen, welche Fluglinie wie viele Tiere mitnimmt und wie viele
Tiere pro Urlauber einreisen dürfen. Wer auf jeden Fall nur eine Box mitnehmen möchte,
sollte das beim ersten Gespräch sagen.
Die Flugpaten lassen sich die Papiere von einer Tierschützerin zeigen
Der Flugpate verabredet sich mit Tierschützern am Flughafen vor dem Abflug. Sollte
der Tag oder Uhrzeit der Abreise verschoben werden, muss er den Verein informieren.
Gemeinsam geht es dann zum Schalter. Vorher sollte sich der Flugpate den Impfausweis
jedes Tieres zeigen lassen, prüfen ob die Beschreibung (meist sind nur Alter und
Farbe angegeben) zu dem Tier in der Box passt. Am Schalter wird kontrolliert, ob
das Tier angemeldet ist. Manchmal wird überprüft, ob es in der Box stehen kann
(Transportvorschrift) und ob die Fluggebühr bezahlt wurde. Die Kosten hierfür
übernimmt der Tierschutzverein.
Schließlich wird die Box mit Tier zum Sondergepäckschalter gebracht. Dort muss der
Hund herausgeholt werden, der Kennel wird durchleuchtet und schließlich wieder mit
dem Hund abgegeben. Der Flugpate begleitet dabei nur den Tierschützer.
Erst nach der Landung im Heimatflughafen muss er für wenige Minuten selber tätig
werden. Am Sondergepäckband landen die Tierboxen. Dort muss der Flugpate sie
abholen, auf einen Wagen stellen und durch den Zollbereich fahren. Bei Reisen
innerhalb der EU stehen dort nur noch selten Zöllner.
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Sie werden die Impfausweise kontrollieren und überprüfen, ob die
tierseuchenrechtlichen Bestimmungen eingehalten wurden. Anschließend
übergibt der Flugpate das Tier an den Abholer.
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Risiken |
Das einzige echte Risiko für den Flugpaten besteht darin, dass "sein" Hund
ohne die korrekten Papiere reist. Dem lässt sich aber vorbeugen, indem der
Ausweis vor dem Einchecken kontrolliert wird. Nur die Tollwutschutzimpfung
ist Pflicht. Sie darf nicht jünger als 21 Tage sein, also das Datum der
Impfung muss mindestens 21 Tage her sein und nicht älter als ein Jahr.
Auch das angegebene Alter ist wichtig. Es muss mindestens vier Monate
betragen, sonst ist einen Tollwutschutzimpfung nicht gültig.
Natürlich dürfen auch jüngere Welpen reisen, aber dann muss die gültig
geimpfte Mutter dabei sein. Man geht davon aus, dass ihr Impfschutz auch
für den Welpen gilt. Die anderen üblichen Impfungen gegen Parvovirose,
Staupe, Leptospirose, Zwingerhusten sollte der Hund aber auf jeden Fall
haben.
Zudem muss der Hund gechipt sein. Dazu muss eine entsprechende Nummer im
Ausweis eingetragen sein.
Die letzte Hürde: Überprüfung der Papiere beim Zoll
Auch wenn die eingetragene Tollwutimpfung korrekt ist, kann der Zöllner
Zweifel anmelden, falls er die Namen auf den Aufklebern in einer fremden
Sprache nicht lesen kann. In Englisch, Spanisch, Italienisch sind den
Beamten die Begriffe geläufig, nicht aber beispielsweise in Rumänisch.
Sind die Impfzeiten im Ausweis nicht korrekt eingetragen, fehlt die Marke
der Tollwutimpfung oder stimmt die Beschreibung des Tieres nicht, sollte
der Flugpate sich weigern, das Tier mitzunehmen. Das ist sein gutes Recht,
auch wenn das Tier schon angemeldet und bezahlt ist. Es ist die Aufgabe
der Tierschützer, für korrekte Papiere zu sorgen.
Denn, sollte ein Tier nicht durch den Zoll gelassen und in Quarantäne
eingewiesen werden, muss zunächst der Flugpate die Kosten dafür übernehmen.
Außerdem kann er mit langen Wartezeiten am Flughafen rechnen. Seriöse Vereine
kümmern sich in solchen Fällen umgehend und erstatten die Gebühren.
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Seriöse Vereine |
Wer Flugpate werden will, sollte etwas Zeit investieren, den richtigen
Partner zu finden. Dazu bieten sich Gespräche mit den Tierschützern an.
Man kann sich Flugpaten nennen lassen, die mit dem jeweiligen Verein
schon Erfahrungen gemacht haben oder im Internet nach Erfahrungsberichten
suchen.
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Worauf Sie achten sollten: |
- Fragen werden ausführlich und freundlich beantwortet.
- Am Urlaubsort gibt es eine Kontaktperson.
- Spätestens vor ihrem Heimflug erhalten die Flugpaten die Mobilnummer
des Abholers, nach Möglichkeit auch die des zuständigen Vereins.
- Der Hund, der in der Box gebracht wird, passt zur Beschreibung im
Impfausweis, ist nicht ganz ungepflegt und trägt ein Halsband.
- Die Box ist in ordentlichem, gut verschlossenem Zustand.
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Vereine, die oberflächlich und unfreundlich informieren, ungepflegte Tiere
in defekten Boxen abliefern und sich nicht an Absprachen halten, gibt es
leider auch im Tierschutz. Es passiert genauso, dass Flugpaten nicht am
Flughafen erscheinen oder plötzlich ihr Angebot zurückziehen. Doch zum
Glück ist das die Ausnahme.
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